Wissenswertes über den Pollenwert & Nektarwert von Blumen
Nektar- und Pollenwert
Um die kleinen Tiere wirklich bei ihrer Nahrungssuche zu unterstützen, reicht es nicht aus, zufällig Blumen anzupflanzen. Um eine klare Vorstellung davon zu bekommen, wie sinnvoll einzelne Pflanzen für das Bienenvolk sind, wurden die Begriffe „Nektarwert” und „Pollenwert” eingeführt. Mit ihnen kann man selbst besser einschätzen, wie gut sich spezielle Gewächse dafür eignen, Bienen auch wahrhaft zu helfen. Die Nummerierung erfolgt von 0 bis 4 für beide Werte, wobei 0 für keinen Nektar bzw. keine Pollen steht. Diese Zahlen bilden einen Vergleichswert für gleichzeitig blühende Pflanzen, der Krokus – ein Frühlingsblüher – und die Linde – ein Sommerblüher – wären damit zum Beispiel überhaupt nicht vergleichbar.
Der Schein kann trügen
Nehmen wir uns zum Beispiel die Forsythie vor, welche strahlend Gelb blüht. Leider lockt sie dadurch keine Bienen an, denn sie besitzt weder Pollen noch Nektar. Für den interessierten Leser: Eine Ausnahme bildet hier die wenig bekannte Forsythiensorte, die Blütenstaub abgibt. Es handelt sich um die Sorte „Beatrix Farrand”. Damit ist sie – innerhalb eines Naturgartens – zur Pflanzung einer Forsythienhecke geeignet.
Wer Gelb als Farbe für seinen Garten bevorzugt, kann als gute Alternative auf die Kornelkirsche zurückgreifen, denn sie blüht, zur selben Zeit des Jahres, auch leuchtend Gelb. Außerdem bietet sie den Hautflüglern Pollen sowie Nektar.
Einfach und sichtbar
Um eine bessere Orientierung zu ermöglichen haben wir auf unseren Produkten extra den Nektar- und Pollenwert angegeben. Die Werte sind nach dem Anteil der jeweiligen Pflanzen im Saatgut gemittelt. Unsere Mischungen enthalten zahlreiche Blumensamen, welche unter verschiedensten Aspekten zusammengestellt wurden. So ist unter anderen die Blütezeit der Pflanzen beachtet worden, um den Tieren möglichst lange Nahrung bieten zu können.
Auch der Standort einer Pflanze ist wichtig
Nicht zuletzt spielt der Ort der Bepflanzung eine große Rolle. Nehmen wir hier die Himbeere, welche einen Pollenwert von 4 sowie einen Nektarwert von 4 bekundet, stellen wir fest, dass sie nur gegebenenfalls Honigtau abzugeben hat. Das hängt eng mit den im Boden vorhandenen Nährstoffen zusammen, allerdings nicht ausschließlich. Weitere wichtige Aspekte sind die Witterung sowie die Höhenlage. Letztere, da sich die Blütezeit bei einer veränderten Durchschnittstemperatur verzögern kann.
In Städten werden oft Primeln und Stiefmütterchen großflächig angepflanzt. Leider tragen sie nur zur Optik bei, der Trachtwert dieser Blumen liegt nahe Null. Ähnlich verhält es sich mit Tulpen und Narzissen, denn auch wenn sie geringfügig Pollen und Nektar besitzen, blühen zu dieser Zeit bereits Sal- und Silberweide sowie die ersten Obstbäume. Aus diesem Grund wird kaum ein Insekt großes Interesse an ihnen bekunden.
Was Nahrung für die Einen, ist Fortpflanzung für die Anderen
Nektar, welcher zumeist über die Blüte abgegeben wird, wird von vielen Pflanzen produziert. Pflanzensaft bildet hier die Grundlage. Die Leitungsbahnen sorgen dafür, dass der Pflanzensaft in die Blüten und damit in die einzelnen Drüsenzellen gelangt. Ein paar Drüsenzellen zusammen bilden ein sog. Nektarium, die Nektardrüse in der Blüte. Der größte Anteil des Nektars besteht aus verschiedenen Arten Zuckers, genauer gesagt Rohrzucker (Saccharose), Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose), welche im Prozess der Fotosynthese produziert werden. Abgesehen davon enthält er einige Mineralien sowie Wasser.
Zur Fortpflanzung benötigen Samenpflanzen Pollen. Das Pollenkorn ist der Bote für den männlichen Teil des Erbguts einer Blütenpflanze. Aus Sicht der Gewächse dreht sich alles um den Pollen. Er muss von Pflanze zu Pflanze transportiert werden, um das Überleben ihrer Art zu sichern. Bienen benötigen sie aufgrund des enthaltenen Eiweißes. Das ist wichtig für ihre Entwicklung, da der Pollen die Basis für die Produktion von Eiern durch die Königin bildet. Außerdem besteht der Futtersaft der Ammenbienen zu einem großen Teil aus Eiweiß. Pollen werden von Flugbienen als Tracht eingetragen.
Es ist wichtig, genauer hinzuschauen
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